"In den Medien war jüngst vermehrt der Ruf nach einem Paradigmenwechsel in der Familienpolitik zu vernehmen. Laut Renate Künast, Vorsitzende der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, meint Familie heute längst nicht mehr nur Mutter, Vater, Kind, sondern eine Vielzahl von Lebensentwürfen. Mit der gegenwärtigen Familienpolitik jedoch würde den Frauen und Männern ein System von gestern aufgedrängt, das zur Lebenswirklichkeit von heute nicht mehr passe. Speziell sieht sie das Ehegattensplittung und die bisherige kostenfreie Mitversicherung der Frau in der Krankenversicherung des Mannes als ungerecht an, weil dadurch die vielen Kinder unverheirateter Paare oder Kinder aus homosexuellen Beziehungen leer ausgingen. Der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder äußerte schon vor Jahren: "Familie ist überall dort, wo Kinder sind." Das bedeutet, alles was sich bereits durch die jahrzehntelange Zersetzung der Struktur von Ehe und Familie in verschiedene Richtungen entwickelt hat, soll nun voll legitimiert unter einen Hut gebracht und mit der traditionellen Familie gleichgesetzt werden. Gemessen an den Kernproblemen unserer Gesellschaft (Geburtenrückgang, zerrüttete Familien, Zunahme von Sucht und Drogenproblemen etc.) würde dieser Paradigmenwechsel einer Bankrotterklärung unserer Gesellschaft gleich kommen. Wer nicht alles dafür tut, die traditionelle Familie, die kleinste Zelle der Gesellschaft, zu schützen und zu bewahren, sägt letztendlich an dem Ast, auf dem er selber sitzt."