Via nachdenkseiten.de
“Bis 2025 brauchen wir rund 1,5 Millionen Fachkräfte aus dem Ausland.” Das seien “umgerechnet rund 10 000 Fachkräfte pro Monat”, sagte Schweitzer zu BILD.
Der DIHK ist der Chefverband der deutschen Wirtschaft. Rund 3,7 Millionen Unternehmen sind Mitglieder der Organisation.
Grund für den Zuwanderer-Appell des Verbands: der dramatische Rückgang von gut ausgebildeten Bundesbürgern. Bis 2025 gingen dem deutschen Arbeitsmarkt wegen der sinkenden Geburtenrate rund sechs Millionen Arbeitskräfte verloren, so Schweitzer. Ohne Zuwanderung drohe ein herber Wohlstandsverlust.
Schweitzer schielt unter anderem auf gut ausgebildete Mitarbeiter in Südeuropa.
Quelle: Bild.de
Anmerkung WL: 3 Millionen statistisch erfasste Arbeitslose und rund 4 Millionen, die von der Statistik nicht mehr erfasst werden oder in „Unterbeschäftigung“ sind, kann man also vergessen. 300.000 Jugendlichen, die keine Lehrstelle haben und in der „Warteschleife“ des sog. Übergangsbereichs geparkt werden, rund 2,2 Millionen Jüngerer im Alter zwischen 20 bis 34 Jahren (15 % dieser Altersgruppe) die keinen Berufsabschluss haben und überwiegend im beruflichen Abseits landen, sind für den DIHK-Präsidenten abgeschrieben. Die weit über sieben Millionen Beschäftigten (immerhin fast ein Viertel aller Beschäftigten (23,1%)) im Niedriglohnsektor, wovon über 70 Prozent eine abgeschlossene Berufsbildung und über 10 Prozent haben sogar einen Hochschulabschluss haben, sind für Eric Schweitzer keine gut ausgebildeten Bundesbürger.
All das zeigt, dem DIHK-Chef geht es ausschließlich darum, die Ausbildungslasten ins europäische Ausland zu verlagern und hier im Lande die „Reservearmee“ an Arbeitskräften weiter zu vergrößern, damit durch das Überangebot an Arbeitskräften, die Löhne gedrückt werden können.
Weitere Anmerkung C.B.: Es müssen gut ausgebildete Arbeitskräfte nach Deutschland kommen. Die nicht gut ausgebildeten Arbeitskräfte können anscheinend gerne in Italien, Griechenland oder Spanien bleiben, haben wir doch schon selbst einen dramatischen Rückgang an gut ausgebildeten Bundesbürgern, wie Herr Dr. Schweitzer uns vermitteln will.
Wer ein wenig über DIHK-Chef Schweitzer recherchiert, bekommt eine Ahnung davon, mit wem er Arbeitnehmer aus Deutschland, Italien, Griechenland, Portugal und Spanien zu verwechseln scheint: mit menschlichen Rohstoff, den man nach Gutdünken importieren, exportieren bzw. recyceln kann. Da wird nach menschlichen Rohstoffen Ausschau gehalten, die schon veredelt wurden. Nicht veredelte Produkte lohnen sich hingegen nicht für deutsche Unternehmer. Der Preis muss stimmen. Ansonsten kann man nachwachsende menschliche Rohstoffe auch in China oder anderswo rekrutieren und hoffen, dass diese Länder für die Veredelung in Form von Bildungsinvestitionen gesorgt haben und sich die Importierten mit einem sehr niedrigen Lebensstandard abfinden.
Solche Berater wie Herrn Dr. Schweitzer braucht unser Land. Wer es noch nicht weiß: er ist seit 2010 Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung, der u. a. die Bundesregierung berät. Anstatt sich um die bessere Ausbildung für die “vielen ungebildeten Bundesbürger” zu sorgen, sollen nachhaltig gut gebildete Fachkräfte anderen europäischen Ländern abgezogen werden. Warum auch vor Ort in Bildung investieren, wenn man die Sahnehäubchen aktuell gratis bekommen kann. Was schert es uns, dass diese Länder hierdurch nachhaltig zusätzlich geschwächt werden.
In Einem hat er aber recht: Es droht ohne Zuwanderung ein herber Wohlstandsverlust. Herr Dr. Schweitzer hat vergessen, uns aber mitzuteilen, wem dieser Wohlstandsverlust droht. Die Millionen deutscher Arbeitssuchenden kann er wohl nicht gemeint haben, da im Hartz-IV Bezug kein Wohlstand vorhanden sein darf.
Es ist auf jeden Fall ein schöner Nebeneffekt, dass dieser DIHK-Präsident auf die vermeintlich ungebildeten Deutschen trampeln kann, die an ihrem Schicksal selbst schuld zu sein scheinen. Für sie wird wohl im Niedriglohnsektor nur noch der Niedrigstlohn zu erwarten sein.
Also Arbeitnehmer: seid willig und fügt Euch. Wer weiß, wer aus welchem Teil dieser Erde ansonsten importiert wird, damit es Deutschland weiterhin gut geht."
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